
Das Sommerekzem - immer häufiger verschwinden unsere schönen Pferde im Sommer unter einer Ganzkörperbekleidung und nehmen eine geisterhafte Gestalt an...
Das Sommerekzem und Allergien in der warmen Jahreszeit sind für viele Tiere eine Quälerei, ein Schutz ist äußerst notwendig. Eine Therapie ist oft schwierig und langwierig, Linderung jedoch durchaus möglich.
Winzig kleine Tierchen, die nur 2 bis 6 mm groß sind, bringen ein 500 kg schweres Pferd und seinen Reiter an den Rand des Wahnsinns. Den Einen, weil er durch die Stiche dieser kleinen Wesen unter ständigem Juckreiz leidet, den anderen, weil er unter Hunderten von Mitteln immer wieder Neues ausprobiert und viel Geld und Arbeit investiert hat, um seinem Pferd zu helfen.
Oft stellen dann Tierärzte oder Tierheilpraktiker die Diagnose “Sommerekzem“. Die Pferdebesitzer sind ratlos und suchen nach Gegenmitteln: Sie füttern Futterzusätze, die Wunder versprechen, schmieren Babyöl, Waffenöl, Heilerde und vieles mehr auf ihren Schützling, waschen, mischen Insektenmittel selbst, decken die Tiere ab und hoffen bei jedem neuen Mittel, jedem vielversprechenden Tipp, dass es dem Pferd helfen möge. Vieles ist teuer und kompliziert.
Zu Beginn der Krankheit stellen Pferdebesitzer, hauptsächlich an Mähne und Schweif, haarlose Stellen fest. Oft scheinen die Pferde nervös zu sein und haben das Bedürfnis, sich immer und überall zu scheuern. Hautverletzungen sind die Folge, der Teufelskreis beginnt. An den betroffenen Hautpartien kommt es zu entzündlichen Stellen, die wiederum noch lieber von Insekten und Keimen aufgesucht werden, was in schlimmen Fällen nässende oder gar blutige und eitrige Ekzeme hervorruft.
Was ist das Sommerekzemen?
Das Sommerekzem ist eine Allergie vom Typ 1. Der Körper ,merkt` sich das Allergen, weswegen das Pferd mitunter bei jedem Kontakt stärker reagiert. Deshalb fährt schon beim ersten Stich im Frühjahr die Histaminausschüttung hoch. Wenn ein Pferd sich zum ersten Mal scheuert, meist im März oder April, müssen sofort alle Insektenschutz- und Pflegemaßnahmen ergriffen werden, um dem Pferd diesen Stress zu ersparen.
Das Leiden wird durch Stechmücken, die sogenannten "Gnitzen" (Culicolides ssp.), Kriebelmücken (Simuliidae) oder auch Wadenstecher (Stomoxys calcitrans), hervorgerufen. Die meist weiblichen Blutsauger werden hauptsächlich vom Geruch angelockt. Jedoch ist auch bekannt, dass die Culicolides dunkelfarbige Weidetiere bevorzugen. Die Gnitzen stechen die Pferde im Bereich von Mähne und Schweif, bei Rindern Rücken und Bauch, während die Kriebelmücke beim Pferd gerne an der Bauchnaht und in den Ohrmuscheln ihren Hunger stillt. Sie stechen gerne in senkrechte Haarstellen, wo sie am leichtesten in die Haut kommen.
Die Speicheldrüse der weiblichen Insekten sondern ein Sekret ab, dass die Blutgerinnung verzögert, so dass der Saugvorgang des Insekts nicht behindert wird. Der Saugvorgang dauert 3-4 Minuten, und das Insekt wechselt in dieser Zeit mehrfach seine Position. Das Sekret enthält Toxine und löst dadurch bei vielen Pferden erst den starken Juckreiz, dann eine allergische Reaktion aus. Diese Allergene verursachen eine immer größere Sensibilisierung des Pferdes. Dadurch lässt sich die Verschlimmerung von Jahr zu Jahr erklären, wenn nichts dagegen unternommen wird.
Eine Allergie ist die Reaktion eines überbelasteten Körpers
Das Wort Allergie leitet sich ab vom griechischen „allos“ für „anders“ und „ergon“ für „Wirkung“. Das bedeutet, dass bei einer Allergie im Körper eine andere Reaktion erfolgt, als es eigentlich sollte. Beim Menschen wie auch beim Tier ist eine Allergie eine Überreaktion des Immunsystems. Der Körper reagiert extrem auf bestimmte Substanzen und deren körperfremde Eiweißstoffe, die für sich eigentlich gar nicht schädlich sind. Sie wird jedoch vom Körper irrtümlich als schädlich erkannt. Grundsätzlich funktioniert das Immunsystem so, dass es den Körper vor Stoffen aus der Umwelt, die ihm gefährlich werden könnten, schützt. Im Falle einer Allergie richtet sich die Reaktion des Körpers gegen Stoffe, von denen im Grunde überhaupt keine große Gefahr ausgeht, wie etwa Staub, Pollen oder eben die Stiche von Insekten.
Wenn das Fass überläuft: Eine Allergie wird Realität
Die Bereitschaft, eine Allergie zu entwickeln, ist manchen Pferden angeboren, doch nicht alle von ihnen werden später tatsächlich zu Allergikern. Nach mehrmaligem Kontakt mit dem Allergen entwickelt das Pferd eine Immunreaktion, die mehr oder weniger heftig vonstatten gehen kann. Dabei bilden sich Eiweißmoleküle, die sogenannten Immunglobuline, welche passgenau zu den Allergenen stehen, um diese zu binden. Dabei wird Histamin ausgeschüttet, welches dafür verantwortlich ist, dass die allergische Reaktion sich entwickeln kann. Die Blutgefäße werden durchlässiger für Wasser, sodass zusätzlich Schwellungen entstehen können. Ödeme, Quaddeln und typische Krankheitssymptome sind das Resultat – die Allergie ist Realität.
Wildpferde haben kein Sommerekzem
Unsere Pferde sind seit 5000 Jahren domestiziert, kamen lange nach Hund, Schwein, Ziege und Schaf in Menschenhand. Zuvor entwickelten sie sich in 25 Millionen Jahren zu dem, was sie heute noch sind: Herden-, Flucht- und Steppentiere, die angewiesen sind auf artgerechte Ernährung mit 16 Stunden Fresszeit am Tag, wobei sie sich etwa 12- 15 Stunden im langsamen Schritttempo bewegen (Zeitler). Sie verbringen ihr Leben in einem festen Herdenverband zwischen 2 und 20 Tieren. Dort kommen sie weder mit Medikamentengaben noch mit künstlichen Zusatzfutterstoffen in Verbindung, sondern suchen ihr Futter ausschließlich unter Kräutern, Gräsern und Laub ganz genau aus.
In der freien Wildbahn gibt es kein Sommerekzem, ebenso wenig wie andere Allergien. Die Rate bei Pferden mit Atemwegserkrankungen liegt dort bei unter 1 Prozent. Sommerekzem ist bei Wildpferden nicht bekannt. Einige Dülmener Wildpferde erkrankten an Sommerekzem, als sie aus der Herde heraus genommen wurden. Es ist bekannt, dass Isländer in ihrer Heimat nicht erkranken, jedoch nach dem Export das Ekzem bei vielen Tieren ausbricht. Man schiebt es auf die Mücken Hierzulande, doch sind die alleine schuld? Wir wollen es genauer wissen:
Welche Pferde sind besonders betroffen?
In unserer Studie nahmen 34 Pferde teil. Betroffen waren hier zu 70 Prozent Pony- und Kleinpferde oder Mischungen daraus. Shetlandpony, Isländer, Haflinger, Camargue- und Fjordpferde sowie weitere Rasse wie Tinker, Friesen und Arabermischlinge. Nur zwei Warmblüter waren unter den betroffenen Pferden. Geschlechterunterschiede gab es keine, Wallache, Hengste oder Stuten sind vom Ekzem gleichermaßen betroffen. Das Alter der befragten Pferde reichte von 1 bis 27 Jahre. Das Ekzem kann in jedem Alter ausbrechen.
Was war der Auslöser?
Eindeutig war der Hauptauslöser (zu 90 Prozent!) ein Stallwechsel. Oft fängt das Ekzem tatsächlich erst beim neuen Besitzer an. Es scheint, als bringe ein „Zuviel“ an Stress, an Futterumstellungen und/oder Medikamentengaben oder psychische Belastungen das „Fass“ zum Überlaufen. Alle Pferde waren geimpft und wurden entwurmt.
Was bedeutet eine wechselnde Herde für ein Pferd? Der Verlust seines sozialen Herdenverbandes bedeutet Stress für jedes Pferd. Ein Stallwechsel von Menschenhand ist ein kompletter Sicherheitsverlust, tatsächlich lebensbedrohlich, was in der Natur so niemals vorkommt - Stress für die Psyche schwächt das Immunsystem.
Jedes Pferd und jede Krankheit hat seine eigene, ganz individuelle Geschichte
- Interessante Schlüsse lässt die Beobachtung bei einem erfolgreichen Islandpferdehengst zu. Nach der Teilnahme an einem großen Wettkampf trat sein starkes Sommerekzem auf. Das Turnier war verbunden mit einer mehrtägigen Reise. Selbstverständlich wurden vorher alle vorgeschriebenen Schutzimpfungen und regelmäßige Wurmkuren verabreicht. Hinzu kommt der Stress einer solchen Fahrt. Irgendwann reagiert solch ein sensibler Körper. Sein Stallkollege wurde zeitgleich mit ihm nach Deutschland importiert. Dieser erhielt weder Impfungen, noch lief er auf Wettkämpfen. Er blieb bis heute ekzemfrei. Bei Islandpferden liegt der Verdacht nahe, dass gerade sie durch ihren natürlichen Ursprung empfindsam auf Störungen von außen reagieren. In Island selbst gibt keine Impfungen und viele Mücken.
- Ein junger Tinker bekam schon einjährig das Ekzem. Er wurde zwar nicht geimpft, hatte jedoch oft Koliken und sein ohnehin schwacher Organismus wurde immer tierärztlich mit Medikamenten behandelt. Sein Körper wehrte sich vermutlich darauf mit einer Überreaktion, einer Allergie.
- Auch ein Arabermix war bis zum Stallwechsel gesund. Allerdings wechselte er damals auch den Besitzer und bekam sofort alle erdenklichen Impfungen und Wurmkuren. Im darauf folgenden Sommer fing das Sommerekzem an, ein chronischer Husten ließ nicht lange auf sich warten. Er entwickelte sich zu einem hochgradigen Allergiker.
- Ein Wallach bekam wenige Monate nach einer Kastration das Ekzem. Laut Beobachtungen dauert es meist einige Monate bis zu einem Jahr bis zum Ausbruch einer Allergie nach einem schädigenden Ereignis.
Zuviel macht krank! Die meisten Pferde (90 Prozent) mit Ekzem sind eher zu dick, ein „Zuviel“ für den Stoffwechsel scheint ebenso ein Auslöser zu sein. Ein Pferd braucht natürliches Futter, ein funktionierendes Magen–Darmsystem mit genügend Rauhfutter den ganzen Tag. Der Darm muss immer gefüllt sein. Zu viel Kohlenhydrate bei zu wenig Bewegung belasten den ohnehin empfindlichen Körper eines Pferdes zusätzlich.
Das Sommerekzem entsteht durch ein Cocktail aus zu viel „Giften“, (Futter, Impfungen etc.) die in dem natürlichen Leben eines Pferdes nicht vorkommen. Ähnlich wie bei uns Menschen reagiert ein Körper durch Überforderung der Psyche und der Organe mit einer Überempfindlichkeit der Haut. Auch ein Stallwechsel ist ein nicht unbedeutender Auslöser für diese Entgleisung des sonst so perfekten Systems.
Was kann der Pferdebesitzer tun?
1. Toxine meiden
Selektiv Entwurmen: Nur wenn unbedingt nötig (ein gutes Immunsystem kann auch mit einem Wurmbefall umgehen). Impfungen auf das Minimalste reduzieren Wurmkuren und Impfungen so viel wie nötig und so wenig wie möglich! Medikamentengaben vermeiden. Impfungen und Wurmkuren sowie alle Medikamente, die nicht in der natürlichen Umwelt des Pferdes vorkommen, können den ohnehin empfindlichen Stoffwechsel des allergischen Pferdes belasten. Impfungen sollten wohl überlegt sein, Wurmkuren erst nach Kotproben sparsam und gezielt eingesetzt werden.
Natürliche Futtermittel verhelfen den Pferden zu einem gesunden Organismus. Sommerekzempferde sollen eine kohlenhydratarme, natürliche Fütterung mit organisch gebundenen Mineralzusätzen erhalten. Das Wichtigste hierbei ist das qualitativ hochwertige Heu, von ungedüngten artenreichen Wiesen, die nicht zusätzlich als Pferdekoppel dienen. Ein Calcium- oder Zinkmangel ist bei vielen Sommerekzempferden feststellbar, der über ein gutes Mineralfutter ausgeglichen werden sollte. Ein funktionierender Darm ist notwendig, um die Nährstoffe ausreichend umzuwandeln. Die Ausleitung und Entgiftung, sowie ein Darmaufbau können zusätzlich sinnvoll sein.
Impfungen beinhalten Toxine, wie Quecksilberverbindungen, Fomaldehyd und Aluminium, auf diese Schwermetalle Pferde extrem empfindlich reagieren können. Sie belasten den Körper in regelmäßigen Abständen – dadurch auch Verschlimmerungen der Nebenwirkungen nach wiederholten Impfungen. Mehrfachimpfungen belasten das Immunsystem mehrfach.
2. Immunsystem stärken
Haltungsbedingungen optimieren! Wo keine Insekten sind, gibt es auch kein Sommerekzem!
Feuchte Gegenden, d.h. Wasserquellen, Pfützen und Bachläufe, ziehen Ungeziefer an, ebenso Kot, der sich auf den Weiden sammelt. Eine sauberes, trockenes Ruhelager bzw. ausreichend große, saubere Weideflächen vermindern auf alle Fälle die Insekteninvasion.
3. Allergene fernhalten
4. Stabilität in der Herde
5. Gutes Heu
6. Gesunde Darmflora
7. Gegebenenfalls Entgiftung
8. Licht, Luft, Bewegung!
Um ein Pferd ausreichend vor Insektenstichen zu schützen, sollten ausschließlich gut verträgliche, natürliche Pflegemittel verwendet werden. Die Decke ist nur eine Notlösung!
- Pferde brauchen Licht und Sonne auf der Haut (Vitamin D!)
- Die Haut reguliert beim Pferd den Temperaturausgleich. Die natürliche Thermoregulierung kann durch das Eindecken nicht mehr stattfinden.
- Pferde verfügen über eine feine Körpersprache, die durch Ganzkörperbedeckung verändert wird
- Verletzungen und Scheuerstellen können durch Decken hervorgerufen werden
- Eine Decke kann ein Pferd in seiner Bewegungsmöglichkeit einschränken
Hautpflege und Insektenschutz – Vorbeugen ist besser als heilen!
Sobald der erste Ansatz zum Jucken bemerkt wird – Pferd schützen und pflegen!
Das schützt vor dem Ausbruch des Teufelskreises:
Insektenstiche -> Juckreiz -> angegriffene Haut –> noch mehr Insekten, Keime, Pilze –> Juckreiz verschlimmert sich …
Damit empfindliche Pferde ohne eine lästige Ganzkörperbedeckung die heißen Sommertage überstehen, ist ein natürlicher, pflegender und unschädlicher Schutz unbedingt notwendig!
- RELAX Mückenmilch (Sommermilch), RELAX Sommer Lotion und RELAX Ekzemlotion als Pflege und Schutz für jedes Pferd
- Aegidienberger Emulsion als Öl oder ähnliches für die Regeneration der geschädigten Haut und um den Kriebelmücken den Geschmack zu verderben!
- Heilerde deckt schützend offene Hautstellen ab und lindert die Entzündung.
- Lebermoosextrakt in hochverdünnter Form hilft bei Hautpilz
Ätherische Öle helfen schon Jahrtausende
Pflanzen schützen sich vor Parasiten und Krankheiten durch ihre ureigenen Geruchs- und Hilfsstoffe. Wir machen uns ihre Essenzen zu Nutze, die ein enormes Heilspektrum besitzen. Ätherische Öle lindern nicht nur körperliche Beschwerden, sondern wirken auch ausgleichend auf Seele und Geist. Sie tun einfach gut.
Lavendelöl wirkt antiseptisch, entzündungshemmend, antimikrobiell und ist dadurch sehr wirksam bei Entzündungen, Hautkrankheiten, Hautunreinheiten und Hautpilz.
Das Öl des echten Lavendels wiederum fördert die Wundheilung bei offenen Wunden, Schürfwunden, Verbrennungen und Kratzern. Es hilft bei Schwellungen sowie bei Juckreiz durch Insektenstiche. Zedernholzöl ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe ausgezeichnet hautverträglich und pflegend für alle Hauttypen, es wirkt regenerierend, kräftigend und beruhigend auf die Haut und regt die Zellneubildung an; das Öl wirkt dazu sehr stark antihistaminisch/ antiallergisch, juckreizstillend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, antiparasitär sowie lymphflussfördernd.
Diese und noch weitere Essenzen dienen hervorragend zum natürlichen Schutz für unsere Pferde. In der RELAX Mückenmilch sind neun ausgesuchte Sorten dieser wertvollen ätherischen Öle enthalten!
Vielen Dank an die Tierheilpraxis Katrin Ehrlich, www.sommerekzemhilfe.de, www.tierheilpraxis-ehrlich.de
Bei weiteren Fragen schreiben Sie uns gern eine mail an: post@cheval-ami.fr
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