Warum Slowfeeding?
- 1. Der Zugang zu Heu zu jeder Zeit, ohne dass sie zu viel auf einmal essen, ist wichtig für die Gesundheit der Pferde.
Viele Jahrtausende war die Steppe der natürliche Lebensraum von Pferden. In der Steppe bewegten sich die Tiere etwa 16 Stunden am Tag von Büschel zu Busch und fraßen Gras, bzw ausgedörrtes Gras.
In dieser kurzen Betrachtung über den ursprünglichen Alltag lässt sich bereits ohne wissenschaftliche Kenntnisse sehr viel für uns Pferdehalter ablesen. Der Ursprung, die Basis, besteht aus stetiger, langsamer Bewegung und ständiger, langsamer Futteraufnahme. Die Physiologie des Pferdes wurde für diese Vorraussetzungen geprägt. Mehr dazu in unserem Journal.
- 2. Um zu vermeiden, dass Heu verschwendet wird.
Heu, das auf den Boden gefallen ist, das sich mit Matsche, Einstreu oder Exkrementen vermischt hat, wird natürlich nicht mehr gefressen. Von einem Rundballen, der mehreren Pferden zur freien Verfügung aufgestellt wird, werden nicht selten um die 60% Heu vergeudet. Bei den heutigen Heupreisen ist das nicht mehr möglich. Ein Heunetz spart Arbeitszeit und Geld.
Welche Lochgröße soll ich wählen?
Bei Auswahl der Lochgrößen sollte man nicht zu optimistisch sein. Der Gebrauch des Fressgitters bedeutet anfangs eine große Umstellung für die Tiere. Sie können das Heu nur von oben erreichen und der Kunststoff sehr viel weniger flexibel als ein Heunetz, so dass das Fressen zusätzlich erschwert wird. An den Rändern sind die Fressgitter schräg angeschliffen, so dass scharfe Kanten vermieden werden können.
Bei Pferden, die noch nicht an Slowfeeding gewöhnt sind, ist es in der Regel ratsam, eine kleine Ration Heu neben das Heunetz oder -kiste zu legen, um den ersten Hunger zu stillen und somit zu verhindern, dass anfangs Frustration oder zu starkes Rupfen am Heunetz entsteht. Die Pferde gewöhnen sich in der Regel innerhalb weniger Tage.
- Je kleiner die Lochgröße, desto langsamer die Futteraufnahme.
- Die Löcher müssen kleiner sein als der Durchschnitt der Hufe.
- Die Strukur vom Heu
Je feiner die Struktur des Heus, je kürzer die Halme, desto leichter gelangt das Heu natürlich durch das Fressgitter. Gröberes Heu aus langen, harten Halmen kann für Pferden bei kleinen Löchern unter 70 mm schwieriger durch das Fressgitter gezupft werden. Auch wenn, wie bei den großen Quaderballen häufig der Fall, das Heu extrem stark gepresst ist, sollte man keine zu kleinen Löcher verwenden, bzw. das Heu aufschütteln.
- Zeitlicher Zugang zum Heu
Wenn das Pferd augrund irgendwelcher Umstände nur wenige Stunden Zugang zum Heu in einem Netz hat (z.B. Wechsel Paddock/Box), wählen Sie ein Fressgitter mit grösseren Löchern. Wenn ihr Pferd rund um die Uhr Heu zu sich nehmen kann, wählen Sie dementsprechend kleinere Maschen.
Die Richtlinie lautet : 1,5 bis 2kg Heu pro 100 kg Körpergewicht pro Tag !